Die AVM bei der Christian Community Development Conference 2025
Anfang Mai 2025 fand in Frankfurt die Christian Community Development Conference (CCDC) statt. Die CCDC ist eine Plattform fรผr christliche Missionare mit ganzheitlichem Anliegen und fรผr Menschen in der Entwicklungszusammenarbeit mit missionarischem Herzen โ egal, wo in der Welt sie leben und sich engagieren. Diese europaweite, mehrtรคgige, englischsprachige Fachkonferenz findet regelmรครig seit 2006 in Deutschland statt, die zur Vernetzung und Weiterbildung beitrรคgt. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft evangelikaler Missionen (AEM, Korntal) getragen. Nicht wenige Vertreter von Micha/Micah Global aus sehr verschiedenen Lรคndern gehรถren zu regelmรครigen Teilnehmern. Die nรคchste CCDC ist fรผr 2028 geplant. Mehr Infos zur CCDC gibt es Jims Website.
Frank Paul (Mitglied im Beirat der AVM und seit einigen Jahren Teil des Vorbereitungsteams der CCDC) und Deborah Bernhard (stellvertretende Vorsitzende der AVM) berichten รผber ihre Erfahrungen bei der CCDC 2025.
Bericht von Frank Paul (AVM Beirat)
Besonders wertvoll ist fรผr mich die Beteiligung von Frauen und Mรคnnern aus dem globalen Sรผden, die uns Europรคern viel zu sagen und an Erfahrung weiter zu geben haben. Auรerdem habe ich mich besonders darรผber gefreut, dass zwei Drittel aller Teilnehmer zum ersten Mal dabei waren, darunter viele junge Leute, auch Studenten und Dozenten โverwandterโ Fachbereiche.
โSeeking Peace in uncertain timesโ hat als Konferenzthema im aktuellen Weltgeschehen ins Schwarze getroffen: neben guten geistlichen Inputs, spontanen Interessengruppen, gemeinsamem Singen, Beten und Abendmahl gab es zwei Seminarzeiten, zu denen man sich je drei Mal zusammenfand. Diese standen zur Auswahl:
- Peacebuilding and conflict transformation
- De-polarisation and bridging the divide
- Reconciliation between conflicting parties
- Church as agent for peace & reconciliation
- Network approaches for seeking peace together
- Peace education
- Mental health and trauma healing
- Disaster response in humanitarian crisis
Meine eindrรผcklichsten Begegnungen hatte ich am Bรผchertisch und beim Essen: konkrete Fragen nach Lebens- und Team-Erfahrungen im Bereich Community Development im Slum in Buenos Aires, bei Indigenen und ihren unabhรคngigen Kirchen in Nordargentinien und in verschiedenen Milieus in der โPlatteโ in Thรผringen.
Als AVM gehรถren wir natรผrlicherweise zum CCD-Netzwerk: unsere รberzeugungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit Muttersprachen sowie lokalen Ressourcen bringen etwas ins Gesprรคch, was nicht automatisch vorkommt โ aber absolut keine Nebensache darstellt. Das gleiche gilt fรผr entsprechende Literatur und Hinweise auf unsere Webseite. Damit ist gesagt: wenn wir dort dabei sind, kรถnnen wir etwas beitragen, wenn nicht, dann nicht! Wie immer ist ein Buch gut, aber persรถnliche Begegnung und das Gesprรคch haben ganz andere Mรถglichkeiten. Dies ist auch ein guter Lernraum fรผr uns AVM'ler, wo wir unser Anliegen und unsere Expertise einbringen kรถnnen und wie das konkret aussieht.

Bericht von Deborah Bernhard (Stellvertretende Vorsitzende der AVM)
Ich hatte zum ersten Mal die Gelegenheit, an der Christian Community Development Conference teilzunehmen. Es gab einige Dinge, die ich als besonders bedeutsam empfand:
Unser neues Buch โVulnerable Mission for Practitionersโ wurde den Teilnehmern kostenlos zur Verfรผgung gestellt. Etwa 30 Exemplare konnten weitergegeben werden.

Ich initiierte und leitete eine Diskussion รผber Dekolonisierung, an der 13 Professoren, Studenten und Praktiker teilnahmen.
Ich stellte Impulsfragen, wie z. B.: Was fรคllt euch ein, wenn ihr an Dekolonisierung denkt? Wie kรถnnen wir gleiche Ausgangsbedingungen schaffen und sicherstellen, dass wir nicht dazu beitragen, das Erbe des Kolonialismus fortzufรผhren? Welche Rolle spielen Sprache und Ressourcen (Geld) bei der Dekolonisierung? Die letztgenannte Frage schien von der Gruppe noch nicht wirklich bedacht worden zu sein.
Am spannendsten empfand ich die von Betty Pries von Credence and Co. geleitete Veranstaltung zur Entpolarisierung. Sie stellte mehrere verschiedene Modelle vor, um zu verstehen, wie Polarisierung funktioniert und wie man sie รผberwinden kann. Anhand von Illustrationen und ihrer eigenen Erfahrung in der Mediation fรผhrte sie uns durch den Prozess und regte zur Diskussion an. Am Ende fรผhrten wir ein kleines Projekt durch und prรคsentierten es anschlieรend, so dass wir die Mรถglichkeit hatten, die Vermittlung des Stoffes zu รผben. Die Inhalte waren fรผr mich vรถllig neu und werden meine Sichtweise und Herangehensweise an das Thema Polarisierung in Zukunft definitiv beeinflussen.
Wรคhrend ich an unserem Bรผchertisch stand, hatte ich viele Gesprรคche รผber die Bedeutung von Sprache und Ressourcen in Machtdynamiken auf dem Missionsfeld. Die meisten waren mit den Ideen, die die AVM fรถrdert, nicht vertraut. Ich traf auch mehrere Sรผdafrikaner, von denen eine Person รผber Versรถhnung in Folge der Rassentrennung forscht.
Ein wichtiges Gesprรคch fand mit einem Mann statt, dessen Frau รผber das Thema Behinderung in Missionarsfamilien forscht, die aktiv im Dienst sind. Ich denke, dass dies ein Thema ist, das wir als AVM weiter im Blick behalten mรผssen. Es ist geplant, dass ich mich รผber Zoom mit ihr treffe. Man darf gespannt sein โฆ
Deborahs Bericht wurde mit Hilfe von DeepL.com (kostenlose Version) รผbersetzt.