Häufig gestellte Fragen
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Sendet die AVM Missionare aus?
Vergibt die AVM Zuschüsse oder Stipendien?
Kann ich bei der AVM arbeiten?
Vergibt die AVM Zuschüsse oder Stipendien?
Kann ich bei der AVM arbeiten?
Die Allianz für Verletzliche Mission fördert gute christliche Missionspraxis. Wir senden aber keine eigenen Missionare aus und bieten auch keine finanzielle Unterstützung für andere. Die AVM hat keine bezahlten Mitarbeiter. Tatsächlich werden aber einige derjenigen, die bei der AVM aktiv sind, als Missionare von einem persönlichen Unterstützerkreis getragen.
Ist die AVM in der missionarischen Arbeit unter vulnerablen Gruppen engagiert?
Sicherlich treffen Menschen, die mit dem Ansatz Verletzlicher Mission arbeiten, in ihrem Dienst z. T. auf vulnerable Gruppen oder Menschen. Die Verwendung des Wortes „verletzlich“ durch die AVM beschreibt jedoch eine demütige Haltung der kulturübergreifend arbeitenden Christen selbst. Diese Form der Verletzlichkeit drückt sich in der Verwendung einheimischer Sprachen und lokaler Ressourcen aus.
Ist Verletzliche Mission dasselbe wie inkarnatorische Mission?
Inkarnatorische Mission kann definiert werden als das Teilen der Lebensumstände von Menschen, den Verzicht auf Privilegien und als Teilhabe an ihren Sorgen, wie Jesus es tat. Verletzliche Mission kann diese Dinge beinhalten, aber sie beinhaltet auch die Verwendung einheimischer Sprachen und lokaler Ressourcen. Dies wird durch inkarnatorische Mission nicht zwangsläufig betont.
Wenn nur lokale Ressourcen zu benutzen sind, sollen verletzliche Missionare dann ohne Unterstützung aus ihren Heimatländern auskommen?
In Verletzlicher Mission beschränkt man sich auf lokale Ressourcen, wenn mit den Menschen vor Ort gearbeitet wird. Missionare erhalten dann zwar Unterstützung aus ihren Heimatländern, aber sie leiten diese Mittel nicht an die Menschen vor Ort weiter. Die Mittel zur Unterstützung der verletzlichen Missionare selbst kommen meist von ihren eigenen Leuten, so wie auch die die einheimische Bevölkerung idealerweise für sich selbst sorgen können soll.
Wie können Christen es ablehnen, großzügig zu sein?
Obwohl Christen dazu aufgerufen sind, den Bedürftigen zu helfen, gibt es mindestens drei Situationen, in denen Großzügigkeit eher schaden als helfen kann.
Die erste Situation wäre, wenn Großzügigkeit die Erwartung weckt, dass die finanzielle Unterstützung fortgesetzt wird, wodurch die Verantwortung des Empfängers, sich um lokale Unterstützung und Ressourcen zu bemühen, gemindert wird. Dies schafft Abhängigkeit und kann zu angespannten Beziehungen und einem schlechten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen führen.
Die zweite Situation entsteht durch „westliche Schuldgefühle“ - wenn der Reichtum des Westens den Teilen der Welt gegenübergestellt wird, in denen große Armut herrscht. Diese Art von Großzügigkeit ist ein Versuch, die Schuldgefühle zu lindern. Sie kann auch zu einer ungesunden Abhängigkeit beitragen, wie oben beschrieben.
Drittens erzeugt die westliche „Großzügigkeit“ leicht Neid in einer Gemeinschaft, in der einige Menschen unterstützt werden und andere nicht.
Mache ich mich nicht auch schon verletzlich, wenn ich Menschen in Not finanziell unterstütze?
Jesus lobte die arme Witwe dafür, dass sie alles gab, was sie zum Leben hatte (Lukas 21,1-4). Ein solches, aufopferungsvolles Geben wird in der Hilfe des Westens im globalen Süden selten praktiziert. Die Unterstützung von Menschen in Not muss sehr vorsichtig und strategisch erfolgen, damit beim Empfänger keine falschen Erwartungen geweckt werden (und der Spender nicht ungewollt zu ihrem Gönner oder Schutzherrn wird). Diese falschen Erwartungen könnten den Geber anfällig machen für belastete Beziehungen und Missverständnisse. Im Gegensatz dazu bietet die Verletzlichkeit eines Missionsmitarbeiters, die sich aus der physischen Präsenz und der Offenheit gegenüber den Menschen ergibt, die finanziell bedürftig sind, die Möglichkeit, mit ihnen in einer echten Partnerschaft zusammenzuarbeiten, ohne ein finanzieller Geber zu sein.
Warum sollte man auf lokalen Sprachen bestehen, wenn die „Einheimischen“ oft Englisch (oder Französisch, etc.) sprechen?
Die englische (od. französische, etc.) Sprache, wenn sie kulturübergreifend verwendet wird, verdeckt die unterschiedlichen Annahmen und Prägungen, die wir aus unseren Heimatkulturen und -sprachen mitbringen. Die Tatsache, dass es für bestimmte Begriffe Übersetzungen gibt, bedeutet nicht, dass diese Wörter in einem anderen Kontext die gleiche Wirkung und Bedeutung haben oder die gleichen Emotionen oder Reaktionen hervorrufen. Das Erlernen der lokalen Sprachen, die mit dem jeweiligen kulturellen Kontext verbunden sind, hilft einem dabei, viel besser zu verstehen, was die Leute mit Englisch als Zweit- oder Drittsprache sagen.
Wollen Sie sagen, dass wir einander kulturübergreifend gar nicht verstehen können, wenn wir Englisch (oder eine andere „Weltsprache“ wie Französisch oder Spanisch) verwenden?
Wir neigen dazu, einander in einer Weltsprache kulturübergreifend zu verstehen, wenn wir einen gemeinsamen Kontext haben. So wissen beispielsweise alle Menschen in einer multikulturellen Kirche, was passiert, wenn sie zum Gebet aufgefordert werden, je nachdem, welche Gebete in dieser Kirche praktiziert werden. Dieses Verständnis lässt sich jedoch nicht ohne weiteres auf kulturelle/kirchliche/andere Kontexte übertragen, die nicht geteilt werden. Wir glauben oft zu wissen, was die anderen sagen, oder gehen davon aus, dass sie verstehen, was wir sagen. Und doch können wir einander aufgrund von unausgesprochenen Annahmen oder „kultureller Blindheit“ missverstehen.
Was bedeutet „Gebrauch der Landessprachen“ in mehrsprachigen Arbeits- oder kirchlichen Kontexten?
Wenn das Erlernen mehrerer Landessprachen nicht in Frage kommt, könnte man sich auf eine Landessprache konzentrieren, die konsequent mit Menschen dieser Sprachgruppe verwendet werden kann. Das verspricht ein viel umfassenderes Verständnis des jeweiligen Kontextes und hilft, sich der eigenen kulturellen und sprachlichen Voreingenommenheit bewusst zu werden, z. B. beim Verstehen und Lehren der Heiligen Schrift. Es ist richtig, dass eine Konzentration auf das Erlernen von Sprache und Kultur immer eine gewisse Einschränkung mit sich bringt. Ein tieferes Verständnis einer Sprachgemeinschaft (die manchmal sogar viele kulturelle Gemeinsamkeiten mit einer anderen hat) kann sich jedoch lohnen und einen viel aufschlussreicheren und relevanteren Dienst ermöglichen.